Kirmes – Kerb – Kerwe – Kirchweih „anno dubak“

Kirmes – Kerb – Kerwe – Kirchweih „anno dubak“

St. Laurentius zur Kerwezeit

Von Peter Schreiber im September 2020

Schauen wir auf die geschichtlichen Wurzeln des Kirchhügels, werden wir feststellen, dass der „Heilige Berg von Gundheim“ mitten im Dorf ein künstlich, wahrscheinlich sehr mühsam aufgeschütteter Hügel ist.

Wir wissen aber, dass die Volksstämme der Kelten, bei uns im Wonnegau die Vangionen oder Treverer (siehe HVG – Coronabrief Nr. 3) stets ihre heiligen Kultstätten mit einem Hügel in der Landschaft zu ihrem „Heiligtum“ erhöhten.

Den „Kult der Erhöhung“ kennen wir bereits sein Kain und Abel, den biblischen Söhnen von Adam und Eva. Wir lesen von ihnen, dass sie für Gott in der Höhe ein Opfer darbrachten. Es war damals ebenfalls ein Brandopfer, dessen Rauch nach oben zum Himmel hoch aufsteigen sollte.

Solche Rauch– und Schlachtopfer huldigen in Lob und Dank und Bitte dem „Allerhöchsten“, dem Gott des jeweiligen Volkes. Feuer, große Steine und hohe Bäume kennzeichnen den Platz für die Begegnung zwischen den Menschen und dem „Göttlichen“.

So dürfen wir uns dies auch in der Keltensiedlung Gundheim vorstellen. Jedoch fand hier auf dem „Kirchhügel“ nicht nur das heilige Opfermahl statt. Sicherlich gab es hier auch eine friedfertige Bestattungskultur, wie wir es von sogenannten „Hügelgräbern“ kennen. Auch Gemeinschaftsgräber, dem Rund der Sonne nachempfunden und Einzelgräber für Stammesfürsten und Könige fanden hier ihre „Ewige Ruhe“

So war dies im biblischen Zweistromland, dem „Garden Eden“ zwischen Euphrat und Tigris, dem „Paradies“ und so war dies im „Wonnegarten“ dem Paradiesgarten zwischen Seebach und Pfrimm im Rheinuferland des „Wonnegau“ für die ersten menschlichen Siedler und ihre Völkerstämme.

Aus diesem „Garten der Erinnerung“ schöpfen wir noch heute die Sehnsucht nach einem Fest der Begegnung, der Freude und des Dankes, wenn wir das „Kirchweihfest“ am vierten Sonntag im September feiern. 

Ganz gleich ob im Jahre 500 vor Chr.  als Kelten und später als Franken oder im Jahr 2020 als postmoderne christliche Gemeinde.

Wenn die Kerb ausfällt …

und wir einmal mehr erkennen, dass Alles im Fluss ist!

(NICHTS IST  BESTÄNDIG  FÜR  IMMER! )

Auch das Kirchweihfest am 4. September Wochenende muss sich den Veränderungen stellen. Aber geht das denn: Kirchweih daheim?   Kerb dehamm? Kirchweih ist für mich das alljährliche „Fest der Begegnung“, Jung und Alt. „Ein Fest der Generationen“, Junge freuen sich über die Überraschungen der Schausteller, ältere Gundheimer freuen sich alte Klassenkameraden und Gäste aus Nah und Fern zu treffen.

Kirchweih feiern wir mit all diesen Vorzeichen und lassen uns dabei meist stillschweigend von einem Gott einladen, der in unserer Mitte wohnt, dem Ursprung dieses Festes. Tag und Nacht, das ganze Jahr, durch die Anwesenheit eines „Gotteshauses“, unsere St. Laurentius Kirche und einer Vielzahl von Einladungen im Geist Gottes in bekannten Ritualen, Taufen, Eheschließungen, Beerdigungsfeiern und die regelmäßigen Gottesdienste bei denen Gott sagt: „Siehe ich bin da! (Js.52,6)

Wenn also in diesem Jahr die Kerb ausfällt, sind wir herzlich eingeladen nach alternativen Begegnungsarten zu suchen. Im „Miteinander auf kleiner Flamme“  können wir nahezu traumhaft schöne Stunden in kleinen Gruppen erleben, unsere Winzer stellen dazu sicher einen guten Wein auf den Tisch, vielleicht auch mit einer „Kerwe-Kerze“ oder einem kleinen Feuer…, warum nicht beim TSV Sportgelände. Anlass dazu gibt uns Jesus genug, wenn er sagt: „Wo Zwei oder Drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“.   (VORSICHT beim „Corona – Brandschutz“ besser die Gundheimer Freiwillige Feuerwehr über den Wehrführer Werner Schröder informieren)

Also gehen wir einfach zum Ursprung dieses Festes zurück die Verherr-lichung des „Hauses Gottes unter den Menschen“. Es ist wie der Tempel: ein „Haus aus lebendigen Steinen“ (Offb.21). Die lebendigen Steine der das sind Wir, und Gott wohnt in unserer Mitte und weiht damit seine Kirche. Natürlich werden wir bei unseren Begegnungen im Haus, Hof und Garten die Hygiene – Vorschriften zu Corona beachten: (1,50 Abstand, Hände – Desinfektion, Mundschutz bei zu viel Enge in Gruppen).

Na schauen wir einmal, ob dieser „Kerwe – Ausfall – Impuls“ was bringt.

„Schreibereien“ des Gundheimer Heimatvereins

EINZIGARTIGES  aus der Schreib – Werkstatt                 September 2020

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Nach der sehr positiven Resonanz unserer „Corona – Briefe“ ( Nr. 1 – 10 ) möchte der Heimatverein Gundheim ( HVG ) die Herausgabe eines „Dorfblättchens“   Nr.: 11 fortsetzten. Hierzu hat der Vorstand des HVG einen eindeutigen, einstimmigen Beschluss gefasst! Auch im Internet – Auftritt der Gemeinde (www.Gundheim.de/Geschichte) wird diese „Dorfzeitung“ in Zukunft zu lesen sein. Die Leitung dieses Projektes  liegt  in  den Händen  von  Peter Schreiber. Er  wird redaktionell unterstützt von Ute Gröger und Iris Peterek, und freut sich über weitere Interessenten, um die „Schreibereien“ noch vielfältiger werden zu lassen. In jedem Quartal eines Jahres soll das neue „Dorfblättchen“ entstehen und an die Bevölkerung mit dem Amtsblatt der Verbandsgemeinde verteilt werden.

Bleibt uns zu sagen:  Viel Muse beim Lesen.


Schulaufsatz in der 4. Klasse von Jasmin Stark aus Gundheim, Roßgasse

An unserem Wandertag 2020 gingen wir mit unserer Lehrerin Frau Finger von Westhofen nach Gundheim. Im Heimatmuseum begrüßte uns Herr Peter Schreiber. Das Museum war früher mal die Gundheimer Schule und wurde im Jahr 1741 von den Herren von Greiffenklau gebaut.

Im ersten Raum besuchten wir die „Gute Stube“ mit einer Holztruhe aus der „Franzosenzeit“ um 1792. Nebenan kamen wir ins Schlafzimmer mit einem ungewöhnlichen alten Bett und einigen „Kinderstuben“ aus vergangener Zeit. Dann besuchten wir die Küche. In der Ecke stand ein sehr alter Kühlschrank, der mit Stangeneis funktionierte. Ein alter Holzofen durfte hier auch nicht fehlen. Im Obergeschoß war der alte Schulraum. Vorne stand der große Lehrerpult und hinten die Klappbänke. Hier spielten wir Schule mit dem echten Rohrstock und Tafelkreide. Im 3. Raum des Museums waren alte Handwerksberufe ausgestellt. Gleich neben der Tür „der Pflasterer“, dann der Maurer und dann der Schmied mit Ambos und Feuer in der Ecke. Auf der anderen Seite sah man die Werkstadt eines Schreiners mit einer Fülle von Hobeln und Sägen. Jetzt folgte der Beruf des Fass–Küfers und einer Menge von Geräten für die Landwirtschaft und den Weinbau. In der rechten Ecke sahen wir die Schuhmacher Werkstatt und den Friseur, bevor am Ende des Raumes eine alte Bäckerei mit Backstube ausgestellt war. Im 4. Raum kamen wir sehr ins Staunen. Hier waren alte und neue Bibeln ausgestellt, Bibeln für Kinder und Bibeln in fast allen Sprachen der Welt. Allein das „Vaterunser“ Gebet kann man hier in über 50 Sprachen lesen. Dazu schmücken Heiligenfiguren und religiöse Bilder den sogenannten „Bibelraum“. 

Nach dem Eintrag ins Gästebuch und einer Rast auf der Außentreppe traten wir den Heimweg an, nicht ohne einen „Halt“ auf dem schönen Spielplatz am „Alten Bahnhof“.

Wir fanden alle: Das war ein schöner Tag!

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